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Harnstoff. Günstiges alternatives Proteinfutter für Rinder.

Datum der Veröffentlichung: 2017-06-13

Harnstoff. Laut Wikipedia „das Endprodukt des Stoffwechsels von Proteinen und anderen Stickstoffverbindungen im Organismus ureotelischer Tiere“. Woher kam also die Idee, Rindern etwas zu verfüttern, das eigentlich das Endprodukt der Stoffwechselprozesse des Tieres ist? Und woher kam die Idee, ein eigentlich giftiges Produkt zu verfüttern?

Um die Idee der Nutzung von Harnstoff als Proteinquelle für Wiederkäuer zu verstehen, müssen wir zunächst die Physiologie der aus der Nahrung gewonnenen Energie bei dieser speziellen Tiergruppe verstehen.

Wie nehmen Kühe Proteine ​​aus ihrer Nahrung auf?

Kühe, Mastschweine und damit Wiederkäuer beziehen Proteine ​​direkt aus der Nahrung, indem sie die mit der Nahrung zugeführten Proteine ​​im Dünndarm verdauen. Auf diese Weise erhält das Tier bis zu 40 % der Proteine. Die zweite Möglichkeit der Proteingewinnung über den Dünndarm, wodurch das Tier bis zu 60 % Protein erhält, ist die Verdauung von Pansenbakterienprotein. Ja. Die Kuh ist indirekt ein Fleischfresser. Er ist nicht nur ein Fleischfresser, sondern verfügt auch über eine eigene Proteinfabrik. Mit der Nahrung nimmt die Kuh einfache, schwer verdauliche Verbindungen auf. Es zwingt die Bakterien im Pansen zur Arbeit, die die Nahrung zersetzen und durch Stoffwechselprozesse ihre Bestandteile in ihren eigenen Organismen einbauen. Auf diese Weise erhält der Wiederkäuer Zugang zu den im Körper der Bakterien eingebauten Proteinen. Diese Proteine ​​werden im Zwölffingerdarm verdaut und vom Körper des Tieres aufgenommen. Das heißt, der Wiederkäuer erhält Proteine ​​aus der Nahrung, die in der ursprünglichen Masse nicht vorhanden waren.

Die Rolle von Harnstoff im Futter für Wiederkäuer.

Jetzt wird es einfacher, das Paradoxon von Harnstoff zu verstehen, von dem ein Kilogramm 2800-2900 g Gesamtprotein entspricht. Mittlerweile enthält 1 kg Sojaschrot nur 450-500 g Gesamtprotein. Das Paradoxe dieser „wundersamen“ Vermehrung liegt darin begründet, dass Harnstoff als Diamid der Kohlensäure selbst kein Protein ist, sondern einen tollen Nährboden für Bakterien im Pansen des Tieres darstellt, die aus Harnstoff und anderen gewonnenen Stoffen Proteine ​​aufbauen mit Essen. In der ersten Phase wird Harnstoff mithilfe von Urease in giftiges Ammoniak umgewandelt und anschließend von Bakterien verstoffwechselt. Allerdings ernähren sich Bakterien nicht allein von Ammoniak. Damit die Synthese von Proteinen möglich ist, ist eine große Energiemenge notwendig, die von Bakterien in der Nahrung der Kuh leicht aufgenommen werden kann. Die optimalste Energiequelle sind leicht vergärbare Einfachzucker, die bei der Harnstoffbildung im Futter in die Tagesration des Tieres aufgenommen werden sollten. Eine ausgezeichnete Quelle hierfür sind stärkereiche Futtermittel, z. B. Maissilage, Schnitzel, Futtermais, Melasse, Futtermehl und Getreidegranulate. Besonders empfehlenswert ist die Harnstoffbehandlung von Maissilage. Die darin enthaltenen organischen Säuren Milchsäure, Essigsäure und Propionsäure reduzieren die Aktivität der Urease. Ammoniak wird langsamer freigesetzt. Die Pansenbakterien haben mehr Zeit, es zu verstoffwechseln. Weniger dieser gefährlichen Substanz gelangt in den Blutkreislauf und wir belasten die Leber des Tieres nicht.

Eine Leberüberlastung infolge einer Ammoniakvergiftung und indirekt einer Harnstoffvergiftung, die sogar zum Tod des Tieres führen kann, ist eine grundsätzliche Gefahr bei der Harnstofffütterung.

Harnstoff ist eine sehr effiziente und wirtschaftlich attraktive Ergänzung zu proteinarmen Futtermitteln mit hohem Energiewert an Proteinen. Allerdings sollte die richtige Ernährung mit diesem Nahrungsergänzungsmittel mit großer Vorsicht und Vorsicht angegangen werden. Unachtsamkeit kann zu einem schlechten Zustand des Tieres und sogar zum Tod des Tieres führen.

Wie kann Harnstoff sicher in der Milch- und Fleischviehzucht eingesetzt werden?

Am besten und sichersten ist der Einsatz von Harnstoff in Betrieben, in denen Maissilage das Grundraufutter ist. Es kann aber auch bedenkenlos mit anderen energiereichen Futtermitteln verabreicht werden. Besonders anfällig für Harnstoff sind Futtermittel mit einem hohen Zucker- und/oder Stärkegehalt.

Bedenken Sie unabhängig von der Art des Futters Folgendes:

  • Harnstoff darf nur zur Fütterung von Rindern mit einem voll entwickelten und ausgereiften Verdauungssystem verwendet werden.
  • Aufgrund der unvollständigen Pansenreife dieser Jungtiere sollte Tieren unter 6 Monaten niemals Harnstofffutter verabreicht werden.
  • Vor der Einführung von Harnstoff in die Ernährung von Tieren muss sichergestellt werden, dass dieser nicht mehr in den verwendeten Futtermitteln und in Mischfuttermitteln enthalten ist.
  • Harnstoff darf nicht schnell in der Nahrung der Herde vorkommen. Tiere müssen sich an die neue Ernährung gewöhnen, indem sie die Harnstoffdosis schrittweise erhöhen. Die „Eingewöhnungszeit“ sollte mindestens 2 Wochen, optimalerweise 4 Wochen dauern.
  • Harnstoff darf nicht als wässrige Lösung verabreicht werden. Ammoniak im Pansen wird dann in einer Lawine freigesetzt, und so vergiften wir das Tier, anstatt die Bakterienflora des Pansens zu ernähren. Das Ammoniak aus dem so verabreichten Harnstoff gelangt in die Blutbahn des Tieres, da die Pansenbakterien zu wenig Zeit haben, zu viel davon zu verstoffwechseln.
  • Es sollte beachtet werden, dass Harnstoff nur Protein BTJN liefert – die Menge an Protein, die im Dünndarm aus dem im Pansen verfügbaren Stickstoff verdaut wird – und daher nur mit Futtermitteln gefüttert werden kann, die im Verhältnis zu BTJE – der Menge an Protein, die im Pansen verdaut wird – arm an BTJN sind Dünndarm entsteht aus der im Pansen verfügbaren Energie. Futterharnstoff zur Ergänzung von BTJN macht nur dann Sinn, wenn wir dem Tier die optimale Dosis an BTJE zuführen, daher die ständige Erinnerung an die Notwendigkeit, große Mengen leicht vergärbarer Kohlenhydrate in der Futterration bereitzustellen, z. B. in Form von Maissilage als Basis Ballaststoffe.
  • Mit Harnstoff angereicherte Lebensmittel sollten auch Mineral- und Vitaminzusätze enthalten, insbesondere Schwefel, der für die Produktion von schwefelhaltigen Aminosäuren aus Proteinen notwendig ist
  • Mit dem Futter verabreichter Harnstoff darf nicht feucht oder verklumpt sein und muss besonders gründlich mit anderen Komponenten vermischt werden. Die Konzentration einer großen Menge Harnstoff in der Ration eines Tieres auf Kosten eines anderen Tieres kann zur Vergiftung oder sogar zum Tod des Tiers führen.
  • Sie dürfen niemals die zulässigen täglichen Harnstoffdosen überschreiten. Die empfohlene tägliche Harnstoffdosis pro Milchkuh oder Mastkuh beträgt nicht mehr als 100-150 g. Bei einer individuellen Dosierung geht man von einer Umrechnungsrate von 20-30 g pro 100 kg Körpergewicht des Tieres aus.

In Summe:

Harnstoff ist eine wertvolle Proteinquelle in der Ernährung sowohl von Milchvieh als auch von Fleischrindern (Rindfleisch). Allerdings setzt der Einsatz Wissen und Bewusstsein für die Risiken voraus. Indem Sie die zulässigen Tagesdosen nicht überschreiten, auf eine gleichmäßige Verteilung des Harnstoffs im Futter achten und auf eine ausgewogene, energiereiche und zuckerreiche Ernährung achten, können Sie die Kosten für die Milch- und Fleischproduktion bei voller Tiersicherheit deutlich senken.

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* Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken. Die vorliegende Beschreibung, insbesondere die Verwendung der Produkte, ist beispielhaft und stellt eine unverbindliche Information über die Eigenschaften und Möglichkeiten ihrer Verwendung/Anwendung dar. Konsultieren Sie in jedem Fall vor der Anwendung des Produkts einen Fachmann, ob die konkrete Verwendung sicher und gerechtfertigt ist. Wir übernehmen keine Verantwortung für den Einsatz der vorgeschlagenen Lösungen, auch nicht in sehr ähnlichen Situationen.